Spider
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Das Sturmtief "Emma" ist am Wochenende mit Spitzen von bis zu 120 km/h durch Österreich gezogen und hinterließ dabei eine Spur der Verwüstung. Die traurige Bilanz des Sturmwochenendes: vier Tote in Österreich, Stromausfälle, gesperrte Straßen, umgeknickte Bäume. Das Ausmaß der Zerstörung lässt sich noch nicht genau beziffern, alleine in Oberösterreich wird mit Schäden von über 50 Millionen Euro gerechnet. Die Feuerwehren verzeichneten mehr als doppelt so viele Einsätze wie beim Jänner-Sturm "Paula". Das Chaos wird noch eine Zeit lang andauern: In Wien etwa bleibt der Südbahnhof bis Mittwoch gesperrt, auch in den Bundesländern Oberösterreich und Salzburg ist vereinzelt noch mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Insgesamt waren 24.800 großteils freiwillige Feuerwehrleute zu 10.940 Sturmeinsätzen unterwegs (Stand Sonntagnachmittag). Damit übertraf "Emma" bereits den verheerenden Jänner-Sturm "Paula", bei dem es 5.600 Einsätze gab, so Oberbrandrat Franz Rath, Leiter des Sachgebietes "Katastropheneinsatz" beim Österreichischen Bundesfeuerwehrverband.
"Spitzenreiter" war bisher Oberösterreich mit 6.200 Einsätzen, gefolgt von Niederösterreich mit 2.210 und Wien mit 1.030 Sturmeinsätzen. Die Einsätze in den übrigen Bundesländern: Salzburg 850, Tirol 250, Steiermark 230, Burgenland 110 und Vorarlberg 60. Nahezu verschont blieb Kärnten, hier musste man nur dreimal in Sachen Sturm ausrücken.
Südbahnhof bis Mittwoch gesperrt
Massiv betroffen von den Folgen des Sturmtiefs "Emma" war bereits am Samstag der Zugbetrieb in Österreich. Am Sonntag war die Westbahnstrecke wieder frei befahrbar, hieß es bei den ÖBB. Ein paar lokale Abschnitte im Schienennetz blieben weiterhin unbenützbar, es wurde Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Bis voraussichtlich Mittwoch wird allerdings der vielfrequentierte Südbahnhof in Wien gesperrt bleiben, wo ein umgestürzter Kran Schäden angerichtet hatte. In Mitleidenschaft gezogen wurden Gleise, Signale, Strom- und Oberleitungen, Bahnsteigkanten und eine Außenwand. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in die Sonntagmorgenstunden. "In der Nacht wurde der Kran in Stücke zerschnitten und entfernt", berichtete ÖBB-Sprecherin Alexandra Kastner. Die Schäden müssne jetzt repariert werden. Der Zugverkehr aus dem Süden wird vorerst über Wien-Meidling abgewickelt. Pendlerzüge aus dem Osten werden vorrausichtlich mit Schienenersatzverkehr geführt. Näheres sei an den Bahnhöfen und auf der ÖBB-Website zu erfahren.
Wiener Feuerwehr an "Grenzen der Leistungsfähigkeit"
"An die Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeiten" sind die Mitglieder der Wiener Feuerwehr gegangen, betonte Sprecher Alexander Markl am Sonntag. "Aber wir waren gut organisiert und vorbereitet." Die Einsatzkräfte hatten es u.a. mit abgetragenen Dächern und umgestürzten Plakatwänden zu tun. Weggeräumt werden mussten außerdem viele umgefallene Bäume. Einer davon war in das Wohnzimmer eines Gartenhauses gekracht. "Verletzt wurde zum Glück niemand", so Markl.
In der Nacht sind sämtliche schwere Fälle abgearbeitet worden. Auch wenn sich die Lage am Sonntag zunächst nicht so dramatisch wie am Vortag präsentierte, blieb die Feuerwehr in erweiterter Einsatzbereitschaft. "Wir sind sprungbereit", meinte Markl. Nach "Emma" sollen Lehren gezogen werden: So wolle man die teilweise Überlastung des Notrufes 122 in nächster Zeit analysieren.
ÖAMTC: Einige Landstraßen und Grenzübergänge gesperrt
"Relativ normalisiert" hat sich am Sonntag die Situation auf Österreichs Straßen, wie ein Sprecher des ÖAMTC sagte. Auf vielen Landstraßen - besonders in Oberösterreich, aber auch in Niederösterreich - gingen die Aufräumarbeiten der Schäden infolge des Sturmtiefs "Emma" weiter. Hauptverkehrsverbindungen waren aber nicht mehr betroffen. Weiterhin gesperrt blieb der Grenzübergang Klingenbach im Burgenland, ausweichen kann man über Deutschkreuz. In Oberösterreich war die B151 im Bereich Lenzing-Seewalchen weiterhin nicht passierbar.
Salzburg: Hunderte Haushalte bis Mittag ohne Strom
Nach den zahlreichen Einsätzen am Samstag gab es für Salzburgs Feuerwehren am Sonntag nur bis zu Mittag Verschnaufpause: In der Landeshauptstadt mussten die Helfer von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr zu 40 neuen Einsätzen ausrücken, in den Landgemeinden waren es in Summe 28. Nachdem am Samstag bis zu 40.000 Haushalte zeitweise ohne Strom waren, konnte bis Sonntagmittag die Versorgung weitgehend wieder hergestellt werden. Die Einsätze betrafen zum Großteil Aufräumungsarbeiten nach Sturmschäden. Der überwiegende Teil betraf umgestürzte Bäume oder Dachschäden.
In der Landeshauptstadt gab es am Sonntag 40 neue Einsätze. Zu Mittag waren vom Gerüst am Dom Pfosten heruntergefallen, die Feuerwehr rückte zu Sicherungsmaßnahmen aus. Ansonsten galten die meisten Ausrückungen umgerissenen Bäumen und abgetragenen Kamindächern. Die 250 Montagearbeiter der Salzburg AG waren am Samstag bis zum Einbruch der Dunkelheit im Einsatz, bis auf wenige hundert Haushalte hatten alle noch vor der Nacht wieder Strom. "Finster" blieb es bis Sonntagmittag teilweise noch in den Regionen in und um St. Martin am Tennengebirge, im Heutal bei Unken und im unteren Saalachtal (beides Pinzgau) sowie rund um den Haunsberg im Flachgau, so Salzburg-AG-Sprecher Sigi Kämmerer.
"Emma" hielt Niederösterreich auch in der Nacht auf Trab
In Niederösterreich hat "Emma" auch in der Nacht auf Sonntag zu Schäden geführt. Nach Angaben der Sicherheitsdirektion stürzte etwa in Puchberg am Schneeberg (Bezirk Neunkirchen) ein Baum auf eine Landesstraße, die in der Folge für den Verkehr zunächst gesperrt werden musste.
Ebenso betroffen war die Südbahnstrecke im Bezirk Neunkirchen: Ein entwurzelter Baum fiel laut Polizei auf die Fahrleitungen der Semmeringbahn. Der Zugverkehr war am Samstag von 20.05 bis 22.07 Uhr zur Gänze eingestellt, danach eingleisig möglich. Ab 22.50 Uhr war die Strecke wieder durchgehend befahrbar, die Aufräumarbeiten der ÖBB abgeschlossen.
Das Sturmtief "Emma" hatte die niederösterreichischen Einsatzkräfte am Samstag gewaltig gefordert: Rund 8.500 Mitglieder der Feuerwehr waren in etwa 1.800 Fällen im ganzen Land im Einsatz, um Menschen zu retten, Sachschäden zu verhindern und Aufräumarbeiten zu leisten. Von Stromausfällen waren am Samstag zwischenzeitlich im Mostviertel 15.000 sowie im Wald- und Weinviertel 10.000 EVN-Kunden betroffen.
Oberösterreich: Zahlreiche Familien stehen vor Ruinen
Besonders schlimm hat das Sturmtief "Emma" am Samstag in Oberösterreich gewütet: In der Gemeinde Obertraun etwa hat der Sturm gleich 15 Häuser komplett abgedeckt, die betroffenen Familien mussten psychologisch betreut werden. "Emma" schlug in Obertraun nicht lange, dafür ziemlich heftig zu: Die Dächer wurden teilweise sogar 100 Meter durch die Luft gewirbelt. Die betroffenen Familien konnten die Nacht nicht in ihren Häusern verbringen und mussten bei Freunden und Bekannten unterkommen. Auch das Dach des SOS-Kinderdorfs in Altmünster im selben Bezirk wurde vom Sturm geholt.
Insgesamt waren in Oberösterreich bis Sonntagmittag rund 600 Feuerwehren bei 6.000 Einsätzen unterwegs. Obertraun war kein Einzelfall. In zahlreichen Gemeinden stehen Familien vor dem Nichts, weil ihre Häuser über Nacht von "Emma" zu Ruinen gemacht wurden. Ein Ausmaß der Beschädigungen war aufgrund der anhaltenden Stürme bis Sonntagabend nicht ergreifbar.
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