Warning: Undefined array key "qreplyview" in /var/www/vhosts/h205727.web39.alfahosting-server.de/html/forum/quickreply.php on line 37 Zöbinger | Politik | Gift-Anschlag auf Bürgermeister
RATTENGIFT IN PRALINE / Rechtsanwalt Hannes Hirtzberger liegt im künstlichen Tiefschlaf. Intensive Ermittlungen, aber keine Spur zum Täter. Inzwischen ist ein zweites Paket aufgetaucht.
Hannes Hirtzberger, Bürgermeister von Spitz und Rechtsanwalt in Krems, ist das Opfer eines heimtückischen Giftanschlages geworden: Das Rattentötungsmittel Strychnin war in eine Praline injiziert, die ein(e) Unbekannte(r) samt Begleitbrief auf dem Wagen des prominenten Wachau-Bürgermeisters gelegt hatte.
„Ich wollte dir was Wichtiges sagen: Du bist für mich etwas ganz Besonderes!“ Eine Grußkarte mit diesem vorgedruckten Text steckte am Freitagabend auf dem Mercedes von Hirtzberger. Dazu im Kuvert: ein Mon Cherie.
Hirtzberger sprach am Abend noch mit Ehefrau Renate über das sonderbare Geschenk. Er dürfte dann am Samstagmorgen vor der Fahrt in die Kremser Rechtsanwaltskanzlei die Praline gegessen haben. Wenige Minuten danach bekam er heftige Krämpfe, fuhr von der Wachaubundesstraße ab und nach Unterloiben zur befreundeten Familie Knoll. Dort kippte er gleichsam aus dem Wagen, konnte aber noch den Hinweis auf eine mögliche Vergiftung geben, ehe er bewusstlos wurde. Hirtzberger wurde vom Team des Notarzthubschraubers reanimiert und in das Krankenhaus Krems geflogen. Es bestand Lebensgefahr!
„Der Patient liegt im künstlichen Tiefschlaf, um die Hirnfunktionen zu schützen. Sein Zustand ist stabil“, erklärte Primar Reinhard Resch, stellvertretender Krankenhausdirektor, in der noch während der Nacht einberufenen Pressekonferenz Sonntagfrüh. Toxikologische Untersuchungen in Seibersdorf bestätigten den Verdacht auf Vergiftung!
Rätselraten über das Motiv des Gift-Attentats
„Es handelt sich um Strychnin“, erklärte Oberst Ernst Schuch vom Landeskriminalamt. Trotz intensiver Ermittlungen, in die auch der Landesverfassungsdienst einbezogen ist, tappen die Kriminalisten um Leopold Etz, Leiter der Mordkommission, und Rudolf Rohrhofer von der Kriminalaußenstelle Krems im Dunklen.
Hatte der Anschlag etwas mit seiner politischen Tätigkeit zu tun? In Sachen Hochwasserschutz gilt Hirtzberger wegen der Erhaltung des Landschaftsbildes eher als „Bremser“. Erst am Donnerstag hatte es eine Info-Veranstaltung mit dem von Bürgern gegründeten Hochwasserschutzverein gegeben.
War es die Rache eines unzufriedenen Klienten oder eines Verurteilten in einem Strafverfahren?
Kommt der Täter/die Täterin aus dem persönlichen Umfeld Hirtzbergers?
Oberst Schuch: „Wir können nichts ausschließen und ermitteln intensiv in alle Richtungen.“
Knapp vor Redaktionsschluss wurde bekannt, dass am Donnerstag auch dem Kremser Stadtrat Josef Deißenberger ein Päckchen Mon Cherie in den Briefkasten gesteckt worden war.
Die unbekannte Sendung wird derzeit von der Kriminalpolizei untersucht. Personen des öffentlichen Lebens werden dringend vor solchen oder ähnlichen unbekannten Sendungen oder Geschenken gewarnt.
__________________ Sonntag, 23.03.2008 RB Salzburg - Rapid Wien 0:7 (0:5)
Bei den Ermittlungen zum Giftanschlag auf den Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger hat die Auswertung der DNA-Spuren erste Ergebnisse gebracht. Es wurde der genetische Fingerabdruck eines unbekannten Mannes gefunden.
Auf der Grußkarte, die bei der vergifteten Praline war, wurde bei der Laboranalyse eine männliche DNA-Spur sichergestellt, die zum Täter gehören könnte, sagt Ernst Schuch vom Landeskriminalamt.
Das heiße aber nur so viel, dass der Spurenverursacher ein Mann ist, aber nicht automatisch der Täter. Dieser Mann müsse aber zumindest sagen können wie seine Spur auf die Karte gekommen ist.
Das Landeskriminalamt könne jetzt noch nicht 100-prozentig festlegen, dass das der Täter ist, aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit bestehe schon, sagt Ernst Schuch.
Ermittlungen im beruflichen Umfeld
Es wird weiterhin vor allem im beruflichen Umfeld des Bürgermeisters und Rechtsanwalts ermittelt.
Ein möglicher Verdächtiger werde natürlich ersucht, dass er DNA Material übergibt. Dann werde ein Abgleich durchgeführt werden, sagt Schuch.
Auf der Verpackung der Praline wurden im Labor außerdem Strychnin-Spuren festgestellt. Das untermauert die Theorie, dass der Täter das Gift mit einer Injektionsnadel in die Praline spritzte.
Gesundheitszustand weiterhin ernst
Der Gesundheitszustand von Hirtzberger ist unverändert ernst, heißt es im Krankenhaus, und das wird sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern, sagen die Ärzte in Krems.
Man sei auch in Kontakt mit anderen Spezialisten und Intensivmedizinern. Hirtzberger wird weiterhin im künstlichen Tiefschlaf gehalten.
__________________ Sonntag, 23.03.2008 RB Salzburg - Rapid Wien 0:7 (0:5)
Der Giftanschlag auf den Spitzer Bürgermeister und Rechtsanwalt Hannes Hirtzberger ist geklärt. Das bestätigten die ermittelnden Beamten exklusiv dem ORF Niederösterreich.
Verdächtiger in Haft - kein Geständnis
Oberst Ernst Schuch vom Landeskriminalamt bestätigte auf Anfrage einen Radio-Niederösterreich-Bericht, wonach ein Verdächtiger in Haft sei.
Der Mann heißt nach Angaben der Polizei Helmut Osberger. Er stammt aus Spitz. Er hat bisher kein Geständnis abgelegt.
Allerdings sagt die Exekutive: man habe eindeutige DNA-Spuren und auch andere Hinweise. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.
Verhaftung am Mittwochnachmittag
Osberger ist Mittwochnachmittag verhaftet worden. Zwischen dem verhafteten Mann und Hannes Hirtzberger soll es einen Streit um die Umwidmung eines Grundstückes gegeben haben, sagte Chefermittler Ernst Schuch.
Dieser Konflikt soll ihn dazu getrieben haben, die mit Strychnin vergiftetet Praline auf das Auto des Bürgermeisters zu legen.
Seine DNA-Probe ist laut Polizei identisch mit den auf der Grußkarte sichergestellten DNA-Spuren, sagte Schuch:
Keine Erklärung für die DNA-Spuren"
"Er ist nicht geständig, kann aber nicht erklären, wie seine DNA-Spuren auf die verschweißte Grußkarte gekommen sind, sagte Schuch. "Wir haben den Haftbefehl vollzogen, der Verdächtige ist derzeit in der Justizanstalt Krems-Stein in Haft."
Bereits am 14. Februar DNA-Probe verweigert
Laut Ernst Schuch vom Landeskriminalamt war der verdächtige Helmut Osberger erstmals am 14. Februar einvernommen worden.
Er habe damals eine freiwillige DNA-Probe verweigert, weil er nicht der Erste sein wollte, der die Probe abgibt. Fünf Tage später sei ihm daraufhin beim zweiten Kontakt ein Gerichtsbeschluss angedroht worden.
Haus des Verdächtigen wird durchsucht
Derzeit läuft eine Hausdurchsuchung, und die Polizei hofft hier Beweismittel sicherzustellen. Bei der Pressekonferenz in Krems hat die Polizei auch das Bild Osbergers gezeigt und um weitere Hinweise gebeten.
Vieleicht habe jemand den Verdächtigen beim Kauf der Grußkarte, oder in der Nähe von Hirtzbergers Auto beobachtet, so Chefermittler Schuch.
__________________ Sonntag, 23.03.2008 RB Salzburg - Rapid Wien 0:7 (0:5)
Kurt Wolfmair, ein Anwalt des im "Fall Hirtzberger" hauptverdächtigen Helmut O., sieht das Alibi seines Mandanten durch eine Rechnung bestätigt. Demnach habe der knapp 56-Jährige am 8. Februar, zu jener Zeit, als der Pkw des Opfers vor dem Spitzer Gemeindeamt geparkt war, um 17.53 Uhr ein Seidennachthemd in Krems gekauft, teilte der Linzer Jurist am Dienstag mit.
"Der Verteidigung" liege "nunmehr ein erster schriftlicher Beweis für das von Helmut O. behauptete Alibi vor", so der Anwalt. Es seien sowohl der Kassenzettel als auch die Geldrückgabebestätigung vorhanden. Der Hauptverdächtige habe das Seidennachthemd am 13. Februar zurückgegeben, jedoch unter einem anderen Namen. Dies sei laut Wolfmair deshalb erfolgt, da er nicht als "Helmut O." auftreten habe wollen. Dies wäre ihm peinlich gewesen, schilderte der Linzer Jurist die Angaben des Beschuldigten. Die Geldrückgabebestätigung trage die eindeutige Handschrift des Beschuldigten, so der Anwalt. Wolfmair bemängelte zudem, dass nach wie vor kein ausgefertigtes und überprüfbares DNA-Gutachten vorliege.
Der Mon-Chéri-Anschlag
Hannes Hirtzberger hatte seinen Pkw laut Polizei von 17.00 bis 19.00 Uhr am 8. Februar vor dem Gemeindeamt in Spitz an der Donau abgestellt. Als der 55-Jährige wieder zu seinem Auto kam, fand er an der Windschutzscheibe seines Wagens ein Kuvert samt Grußkarte vor. Beigelegt war auch die mit Strychnin versetzte Praline. Von dieser aß der 55-Jährige einen Tag später.
Der Bürgermeister von Spitz an der Donau befindet sich seit diesem Tag im Krankenhaus Krems, sein Zustand ist nach wie vor ernst. Hauptverdächtig in dem Fall gilt O., für den die Unschuldsvermutung gilt. Laut den Ermittlern hätte der DNA-Abgleich der auf der Grußkarte gefundenen Spuren und jenen des Beschuldigten eindeutig übereingestimmt. Der knapp 56-Jährige befindet sich seit vergangenem Mittwoch in Untersuchungshaft.
Original von Spider
... um 17.53 Uhr ein Seidennachthemd in Krems gekauft ...
... Hannes Hirtzberger hatte seinen Pkw laut Polizei von 17.00 bis 19.00 Uhr am 8. Februar vor dem Gemeindeamt in Spitz an der Donau abgestellt. Als der 55-Jährige wieder zu seinem Auto kam, fand er an der Windschutzscheibe seines Wagens ein Kuvert samt Grußkarte vor ...
da bleibt ja noch genug zeit um die praline auf das auto zu legen ...
__________________ Sonntag, 23.03.2008 RB Salzburg - Rapid Wien 0:7 (0:5)
seh ich auch so!!!
schön langsam solltens beweise finden, sonst wirds ein bißchen peinlich für die polizei!!
und da pröll hats zum schluss umsonst gelobt!!!
Der Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger ist aus dem künstlichen Tiefschlaf erwacht und wird den Giftanschlag auf ihn überleben. Das sagte am Montagabend Gerhard Kronik, der ärztliche Leiter des Landesklinikums Krems. Der 55-Jährige war mehr als einem Monat im Koma. Er mache bereits die Augen wieder auf, gesprochen habe er bisher noch nicht.
Eine Verlegung zwecks neurologischer Rehabilitation ins Krankenhaus St. Pölten werde in den kommenden Tagen erfolgen, so Kronik. Hinsichtlich möglicher Folgeschäden wären noch keine Prognosen möglich, erläuterte der Mediziner. Aussagen zu seiner Vergiftung könne Hirtzberger noch nicht machen.
Anwalt: "Nicht mit Praline vergiftet"
Trotz starken Beweisdrucks ist der Anwalt des Verdächtigen im Spitzer Giftkrimi nach wie vor von der Unschuld seines Mandanten überzeugt. "Die Wirkungszeit des Giftes spricht gegen die Praline", so Nikolaus Rast zur "Krone".
Der Verteidiger ist überzeugt: "Da im Magen des Bürgermeisters noch 30 Milligramm Strychnin gefunden wurden, muss die verabreichte Dosis viel höher gewesen sein. "Weil die Wirkungszeit, wie mir ein Universitätsprofessor bestätigte, mehr als eine Stunde beträgt, geht sich das mit der Praline nicht aus. Die Vergiftung kann eigentlich nur zur Frühstückszeit passiert sein", sagte Rast.
Um zu klären, ob der Spitzer Bürgermeister tatsächlich mit einer Praline vergiftet wurde oder nicht, hat der Anwalt daher eine weitere Untersuchung des Mageninhaltes von Hirtzberger beantragt
__________________ Mir wurde klar, was an ihr so anders war - Ihr Lächeln und ihr Haar.
Sie war ne Lady, eine Lady eine Lady ...
Im Fall des vor zwei Monaten vergifteten Spitzer Bürgermeisters Hannes Hirtzberger liegt der Staatsanwaltschaft Krems seit kurzem das Gutachten des Gerichtsmediziners Christian Reiter vor, berichtete der "Kurier" am Dienstag. Daraus gehe hervor, dass die im Magen des Opfers festgestellte Menge Strychnin ausreicht, um einen Menschen zu töten.
Die Dosis sei sogar um einiges mehr gewesen, als die als tödlich angenommene Dosis von 30 Milligramm.
An der Anklage wegen versuchten Mordes gegen den in U-Haft befindlichen Verdächtigen sei daher nicht zu rütteln. Die U-Haft über den 56-Jährigen ist Mitte März bis 13. April verlängert worden. Eine zweite Haftprüfung wird demnächst stattfinden.
Spurenauswertungen fehlen noch
Das Gutachten liegt nun vor, verfasst sei die Anklage aber noch nicht. Staatsanwalt Friedrich Kutschera will zuvor noch einige Punkte geklärt haben. Die Spurenauswertungen aus dem Haus des Tatverdächtigen Wirts (56) fehlen noch.
Im Inneren der Mon-Cheri-Verpackung sollen Strychnin-Spuren sichergestellt worden sein. Ob sich das Gift tatsächlich in einer Schoko-Praline befunden hat, lasse sich jedoch nicht mehr feststellen.
Hirtzberger weiterhin auf Reha
Hirtzberger hatte den Anschlag am 9. Februar knapp überlebt und schwebte lange in Lebensgefahr. Nach Wochen wurde die Aufwachphase aus dem künstlichen Koma eingeleitet und der 55-Jährige zur neurologischen Rehabilitation von Krems ins Krankenhaus St. Pölten überstellt. Zu seinem derzeitigen Zustand zitierte der "Kurier" seinen Bruder: "Er ist wach, aber nicht 'da'". (APA)
__________________ Mir wurde klar, was an ihr so anders war - Ihr Lächeln und ihr Haar.
Sie war ne Lady, eine Lady eine Lady ...
Der Prozess um den Giftanschlag auf den Bürgermeister von Spitz an der Donau (Bezirk Krems), Hannes Hirtzberger, hat am Montag unter großem Publikums- und Medieninteresse am Landesgericht Krems begonnen. Der Angeklagte Helmut O. sonnte sich zunächst im Blitzlichtgewitter der Fotografen, lächelte breit und bekannte sich anschließend "nicht schuldig", eine Praline mit Strychnin versetzt und dem Opfer mit einer Grußkarte unterschoben zu haben. Ein Urteil ist für Montag eher nicht zu erwarten.
Der 56-Jährige leugnete, überhaupt ein Motiv für einen Mordanschlag auf Hirtzberger zu haben: "Wir kennen uns seit 35 Jahren, sind miteinander per Du! Er war mein Anwalt, ich habe ihn auch meinem Vater als Anwalt empfohlen. Sie können keinen Hass von mir auf den Bürgermeister konstruieren!" Helmut O. weiters: "Ich habe den Bürgermeister nicht vergiftet! Ich habe nichts hinter dem Scheibenwischer an seinem Pkw deponiert!", bekräftigte der 56-Jährige.
Auf die Frage, wie seine DNA auf die Grußkarte gelangt sei, die offensichtlich der präparierten Praline beigelegt wurde, antwortete Helmut O. zunächst mit der Bemerkung: "Das habe ich mir die letzten drei Monate, die ich unschuldig im Gefängnis gesessen bin, oft genug überlegt." Dann meinte er sinngemäß, es sei einfach, die DNA von jemandem zu beschaffen, um diesen zu belasten, "wenn man's drauf anlegt". Er deutete an, man habe sich offenbar in seinem Lokal seine DNA beschafft, um den Verdacht auf ihn zu lenken.
Verteidiger: "Kein Motiv"
Sein Verteidiger Nikolaus Rast hieb in die selbe Kerbe: O. hätte "kein Motiv" für die Tat gehabt. Die Gemeinde Spitz an der Donau sei an den Beschuldigten herangetreten und habe ihn bei den Plänen für ein Thermalhotel unterstützt. Dies hätte auch die dafür nötige Umwidmung auf dem Anwesen von O. in Bauland betroffen. Von der Anklage angeführte Probleme mit dem Denkmalamt würden für ein angebliches Motiv laut Rast ebenfalls nicht passen. Wenn das Denkmalamt in Kontext mit dem Fall gebracht werden würde, so wäre der Beschuldigte wohl eher auf einen Vertreter dieser Institution, nicht aber auf Hannes Hirtzberger wütend gewesen.
Anwalt: DNA-Spur "zufällig" auf Grußkarte
Ebenso ging Rast auf die DNA-Spur ein, die auf der Grußkarte gefunden und dem 56-jährigen Beschuldigten zugeordnet wurde. Diese könne zufällig dort hingekommen sein. Ebenso denkbar wäre, dass eine unbekannte Person O. die Karte gegeben habe, er greife diese an und schon sei die DNA-Spur darauf zu finden, so Rast.
Staatsanwalt von Schuld Helmut O.s überzeugt
Staatsanwalt Friedrich Kutschera hegte in seinem Eröffnungsplädoyer hingegen keinen Zweifel, dass Helmut O. es war, der am 8. Februar 2008 am Pkw des Spitzer Bürgermeisters Hannes Hirtzberger ein mit 700 mg Strychnin versetztes "Mon Cheri" hinterließ, das dieser am nächsten Morgen zu sich nahm. Als Motiv führte der Ankläger in seinem Eröffnungsplädoyer Hass ins Treffen: O. habe "zurecht oder zu Unrecht" vermutet, dass der Bürgermeister der Umwidmung seines Klosterhofs im Wege stand.
Hirtzberger auf "schwarzer Liste"?
Verkaufspläne bezüglich seines Klosterhofs hätten sich jedoch zerschlagen, als Ende 2007 als weiteres Hindernis für die nötige Umwidmung das Denkmalamt auf den Plan trat: "Er hat hinter allem Doktor Hirtzberger vermutet. Er hat auf ihn deswegen einen Hass gekriegt." Helmut O. hätte eine "schwarze Liste" angelegt, an deren Spitze der Ortsvorsteher stand, so der Ankläger. "Überführt werden konnte er durch die DNA-Spur auf dem Billett", betonte Kutschera. Neben dem Mon Cheri hatte Hirtzberger an seinem Pkw eine ursprünglich mit Plastikfolie verschweißte Grußkarte vorgefunden, auf deren Innenseite im Zuge der polizeilichen Ermittlungen der genetische Fingerabdruck des Heurigenwirten sichergestellt werden konnte.
Renate Hirtzberger: Immer wieder Probleme mit Helmut O.
Eine andere Sicht der Beziehung zwischen ihrem Mann und dem Angeklagten hatte die Frau des Opfers, Renate Hirtzberger. Sie berichtete davon, dass es immer wieder Probleme zwischen ihrem Ehemann und dem Beschuldigten gegeben habe. Nach Bekanntwerden des Falles habe Helmut O. zu ihr gesagt: "Es tut mir leid, dass es deinem Mann schlecht geht." Zum Gesundheitszustand von Hannes Hirtzberger meinte sie: "Es geht ihm sehr schlecht. Er kann sich nicht bewegen und wird künstlich ernährt."
Dramatische Wende im Prozess zum Giftanschlag auf den Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger: Der Angeklagte ist am Montagnachmittag im Kremser Landesgericht von seinem 23-jährigen Sohn schwer belastet worden.
Der Student sagte unter Wahrheitspflicht, sein Vater sei "schon lange auf Hirtzberger böse" und mit diesem "verfeindet", weil ihn der Ortsvorsteher bei einer Grundstücksumwidmung behindert habe. Und weiter: "Er hat gesagt, dass er irgendwann plant, ihn umzubringen."
"Offene Rechnungen" mit drei Personen
Der Vater habe ihn "im Vertrauen" wissen lassen, "dass noch Rechnungen zu begleichen sind, bevor er stirbt", gab der Zeuge zu Protokoll. Drei Personen hatte er demnach im Visier: den Lebensgefährten seiner Ex-Frau, einen früheren Pächter und Hirtzberger.
Die Drohung gegen Hirtzberger habe sein Vater "einige Male dezidiert" ausgesprochen, so der Zeuge. Seinem Vater sei Derartiges "prinzipiell sehr wohl zuzutrauen. Dafür kenne ich ihn gut genug." Bereits während der Ermittlungen hatten die Kinder gegen den Vater ausgesagt.
"Ins Marmeladeglas spucken"
Laut Aussage seiner Kinder wurden sie vom Angeklagten aufgefordert, bei der Fälschung seiner DNA-Probe zu helfen. Demnach forderte er sie am Frühstückstisch auf, für ihn "ins Marmeladeglas zu spucken" und so die Ermittler zu täuschen.
Angeklagter verweigerte Aussage
Mit den belastenden Aussagen seiner Kinder war der Angeklagte bereits zuvor im Prozess konfrontiert worden. Er entschlug sich dazu der Aussage und sagte: "Ich möchte dazu nichts sagen. Ich möchte meine Kinder nicht belasten. Meine Kinder haben genug gelitten."
Niemals werde er gegen seine Kinder aussagen, betonte der 56-Jährige. In deren Aussagen stehe jedoch "so viel Schmarr'n drinnen". Er gab zu verstehen, dass aus seiner Sicht der nunmehrige Lebensgefährte seiner Frau für Konflikte unter den Familienmitgliedern verantwortlich sei.
__________________ ein wahrer freund trägt mehr zu unserem glück bei als tausend feinde zu unserem unglück!!
Im Prozess um den vergifteten Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger ist der Angeklagte Helmut O. in der Nacht auf Mittwoch zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Die acht Geschworenen sprachen den 56-Jährigen nach mehr als sechsstündiger Beratung des versuchten Mordes einstimmig schuldig. Das am Landesgericht Krems gefällte Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
__________________ Oberstudienrat il Professore Freiherr von und zu Nuno Gomes
"standesamtlich" verurteilt aufgrund eines Verstoßes gegen das Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetz!