Spider
Foren Chef

Dabei seit: 03.04.2005
Beiträge: 9.271
Elfmeterhistorie : Elfmeter herrausfordern Gewonnen :103 Unentschieden : 111 Verloren : 114
Guthaben: 200.109 Spritzer
Kontonummer: 1
Style: MP3
Herkunft: Zöbing
Bewertung:
Teilnehmer des EM-Tippspiels
Rang  mit 108 Punkten
|
Wordmix:
erstellte Rätsel: 26
gelöste Rätsel: 0
Level: 62 [?]
Erfahrungspunkte: 69.768.555
Nächster Level: 74.818.307
 |
|
| Explosion in steirischem Sprengstoffwerk - 2 Tote? |
 |
Nach der Explosion im steirischen Sprengstoffwerk St. Lambrecht (Bezirk Murau) gibt es nur noch wenig Hoffnung für die beiden Vermissten, einen 37 und einen 28 Jahre alten Arbeiter. Aufgrund der Schwere der Schäden müssten schon "sehr glückliche Umstände geherrscht haben", damit die Arbeiter noch heil aus den Trümmern des einstürzten Gebäudes herauskommen können, sagte ein Experte nach einem Lokalaugenschein am späten Dienstagabend. Mittwoch früh ist die Suche wieder aufgenommen worden. Auf dem Gelände herrscht nach wie vor Explosions- bzw. Einsturzgefahr. Laut dem Sachverständigen Wolfgang Heischmann ist die Bergungslage durch weitläufig herumliegende Trümmer im Mischhaus, wo die beiden gearbeitet haben, extrem schwierig.
Im Mischhaus werden Sprengöl und Ammoniumnitrat zu Dynamit gemischt. 350 Kilogramm des Sprengstoffs werden pro Arbeitsgang hergestellt, eine Menge, die laut Experten ausreicht, ein 40-stöckiges Hochhaus in Schutt und Asche zu legen.
Für 11.00 Uhr ist am Gemeindeamt St. Lambrecht eine Pressekonferenz anberaumt, in dem über den aktuellen Stand der Suche und der Ermittlungen informiert werden soll.
Die Explosion in der Gelatine-Aufbereitungsanlage hatte sich am Dienstag um 14.40 Uhr ereignet. Acht Personen wurden dabei schwer verletzt, die meisten von ihnen kamen jedoch glimpflich davon. Zwei Arbeiter wurden mit dem Rettungshubschrauber ins Landeskrankenhaus Klagenfurt geflogen. Einer wurde wegen einer Kieferfraktur operiert, der zweite musste noch zur Beobachtung im Spital bleiben. Er hatte ein Explosionstrauma erlitten.
Am Abend besichtigte ein Sachverständiger zwei Stunden lang Werk, das den Einsatzkräften wegen der weiterhin gefährlichen Lage zunächst nicht zugänglich war. Der Experte fand beim Lokalaugenschein keine Spur der beiden Vermissten. Allerdings war unklar, ob sie sich zum Explosionszeitpunkt überhaupt in dem Gebäude befunden hatten. Zur Betreuung der Angehörigen war ein Kriseninterventionsteam im Einsatz.
Weiterhin Explosionsgefahr
Der aus Wien angereiste Sprengstoffexperte stellte an etlichen Objekten schwere Schäden fest. Er gab nur Teile des Werks für eine Suchaktion der Feuerwehr frei. In anderen Teilen bestehe nämlich die Gefahr, dass es wegen des Vorhandenseins von Sprengöl zu weiteren Explosionen kommt. Außerdem könnten Trümmerteile herabfallen.
Der Hergang der Explosion sei "nach wie vor völlig unklar", sagte der Experte. Aufgrund der festgestellten Schäden sei aber anzunehmen, dass die Explosion im Bereich des "Mischhauses" ihren Ausgang genommen habe. Das etwas von den Hauptgebäuden entfernte Gebäude wurde durch die Explosion in Schutt und Asche gelegt. Dort werden Sprengöl und Ammoniumnitrat zu Dynamit zusammengemischt. 350 Kilogramm des Sprengstoffs sollen sich in dem Mischhaus befunden haben.
Zeugen berichten von Rauchpilz
"Ich bin aufgesprungen und zum Fenster gelaufen. Über dem Werk ist ein Rauchpilz gestanden", berichtete der Bürgermeister von St. Lambrecht, Johann Pirer. Er verfolgte die Explosion von seinem zwei Kilometer entfernten Büro aus. "'Tut es gewittern?' hat mich das Enkerl gefragt", sagte ein anderer Bewohner. Durch die Druckwelle seien Hausfenster im Ort zerborsten. "Die Welle hat bis in die Siedlungen hintergedrückt." Einem St. Lambrechter zufolge soll es schon früher gefährliche Situationen gegeben haben, bei denen einige Arbeiter "käsebleich" aus dem Gebäude gekommen seien. "Erst, wenn wieder was passiert, merkt man, wie gefährlich die Arbeit ist", sagte eine Frau.
Wiederholt Unglücksfälle
In dem obersteirischen Sprengstoffwerk hatte es wiederholt Unglücksfälle gegeben. Beim jüngsten Zwischenfall am 22. März 2006 entstand nur Sachschaden. Im Dezember 1995 waren ein Mann getötet und ein weiterer schwer verletzt worden, als eine Panzerminie hochging. Das Werk mit rund 150 Mitarbeitern gehört der US-Firma Austin Powder. Es war 1871 vom österreichischen Sprengstoffhersteller Dynamit Nobel gegründet worden. Heute werden dort gelatinöse, Emulsions- und ANFO-Sprengstoffe (bestehend aus Ammoniumnitrat und Heizöl) hergestellt.
__________________


|
|