Spider
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| Alkohol Ein Teufelskreis für Hunderttausende |
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Alkohol - nur scheinbar ein Helfer gegen Depressionen.
Rund 400.000 Menschen leiden in Österreich an Depressionen. 330.000 sind alkoholkrank, 870.000 alkoholgefährdet.
Gerade viele Alkoholkranke haben Probleme mit Depressionen. An den gefährlichen Teufelskreis aus Alkohol und Depressionen erinnert nun der Leiter des Anton-Proksch-Instituts, Michael Musalek.
"Fixer Bestandteil unserer Gesellschaft"
"Suchtmittel sind fixer Bestandteil unserer Gesellschaft - genauso, wie es Automobile sind. Sie haben ihre 'Benefits' und ihre Nachteile", erklärte Musalek.
Das Suchtmittel schlechthin in unserer Gesellschaft sei nun einmal der Alkohol, so Musalek: "Solange Menschen - auch in hoher Dosis - trinken, gehören sie dazu. Das ist immerhin ein Viertel der männlichen Wiener Bevölkerung über 14 Jahren, im Burgenland, Oberösterreich, der Steiermark und Niederösterreich ein Drittel."
Ablehnung durch die Gesellschaft
Irgendwann gebe es dann den Bruch, wo man einen Kontrollverlust habe oder irgendwelche körperlichen Entzugserscheinungen merke. "Wenn das eintritt, reagiert die Gesellschaft völlig ablehnend", sagte der Psychiater.
Der Sprung von einer hohen Alkoholdosis zur Sucht wird vor allem von Menschen vollzogen, die besonders sensibel sind, die an Depressionen und Angststörungen leiden, so Musalek. Sie seien ganz besonders auf Hilfe angewiesen.
Alkohol macht depressiv
Alkohol wirkt in geringen Mengen euphorisierend, in höheren aber löst er selbst Depressionen aus. "Viele Depressive versuchen, mit Alkohol ihre depressive Erkrankung zu behandeln. Viele Depressive leiden nämlich auch unter Angststörungen und Überlastungssyndromen" - und Alkohol sei ein gutes Mittel, um die Angst zu lösen.
Frühe Erkennung entscheidend
Frühzeitiges Erkennen solcher Probleme - ob depressive Verstimmung und/oder missbräuchlicher oder gar schon krankhafter Alkoholgebrauch - ist entscheidend.
Für eine entsprechende Vorsorge ist es vor allem notwendig, Personen zu erkennen, die Alkoholmissbrauch betreiben - womöglich mit dem Hintergrund, die "große Angst" loszuwerden.
Genauso wichtig ist die Früherkennung von Depressionen. Mit beiden Strategien könnte ein Teufelskreis verhindert werden, in den viele Betroffene hineinrutschen.
Diagnose als Stigma
Das Leiden des Alkoholikers beginne nicht mit seiner Krankheit, sondern mit der Diagnose, sagt Musalek. Die Alkoholkrankheit sei eine zutiefst stigmatisierende Diagnose. "Hingegen ist die Depression bereits zu einem bestimmten Grad von der Gesellschaft akzeptiert."
Alkoholkranke seien äußerst sensible, verletzliche und verletzbare Menschen, denen aber gerade von der Gesellschaft die Wertschätzung entzogen werde.
Rasch weg vom Alkohol
Vor allem Menschen mit Depressionen müssten rasch vom Alkohol weggebracht werden. Denn wegen seiner depressionsauslösenden Wirkung mache gerade der Alkohol die Behandlung mit Antidepressiva zu einem "Nullsummenspiel".
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