Spider
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| "Loch" in der Nahrungskette? |
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Experte: "Sehr niedriges BSE-Risiko". Pröll will weiter strikt kontrollieren lassen.
Nach Bekanntwerden des - nach 2001 - insgesamt zweiten Falles von BSE in Österreich sind nun die zuständigen Ministerien und Experten um Beruhigung bemüht.
Das Infektionsrisiko in Österreich sei gering, so der BSE-Experte und Neurologe Herbert Budka am Mittwochabend gegenüber der ZiB3. "Nach allem, was wir wissen, gibt es in Österreich ein sehr niedriges BSE-Risiko." Es sei "um Zehnerpotenzen" niedriger als etwa in den Nachbarstaaten.
Kuh war "Risikotier"
Trotzdem kommt der Fall für den Experten nicht ganz überraschend. Bei dem Tier aus einem Hof im Kleinwalsertal in Vorarlberg habe es sich um ein klassisches "Risikotier" gehandelt.
Die Kuh sei elf Jahre alt gewesen und geboren worden, als Tiermehl als Kraftfutterzusatz in Österreich noch erlaubt war.
"Nicht wirklich gewundert"
Außerdem gebe es Verbindungen ins benachbarte Bayern, wo schon mehr als 100 Fälle der Rinderseuche bestätigt wurden, ergänzte der Experte. Der zweite österreichische Fall habe ihn daher "nicht wirklich gewundert".
Trotzdem flächendeckende Kontrolle
Ältere Tiere sollten deshalb auch weiterhin lückenlos und flächendeckend getestet werden, betonte Budka. Die Europäische Union (EU) hatte zuletzt erwogen, Regeln für Kontrollen etwas zu lockern.
Abgesehen von "Risikotieren" reiche aber eine stichprobenartige Kontrolle aus. Die Risikosituation in Österreich sei weitgehend bekannt.
Pröll: "Restriktive Position"
Was Kontrollen betrifft, werde Österreich den Überlegungen einer Aufweichung sicher nicht zustimmen, meinte Dienstagabend auch Landwirtschaftsminister Josef Pröll (ÖVP). Österreich werde eine "restriktive Position einnehmen". Dieser BSE-Fall dürfe "uns nicht nachhaltig schaden".
Rauch-Kallat: "Keine Gefahr"
Bereits zuvor hatte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (ÖV) versichert, dass "absolut keine Gefahr für die Bevölkerung" bestehe. Es sei kein Fleisch des Tieres in die österreichische Nahrungskette gelangt.
Region befürchtet "großen Schaden"
Der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde, Werner Strohmeier, wies indessen Befürchtungen zurück, wonach in der Gegend wegen des aufgetauchten BSE-Falls nun bei Züchtern und Konsumenten die Angst umgehe. Sollte noch ein Fall auftauchen, dann befürchte er jedoch "größten Schaden".
Rätseln über Infektion
Wo sich das Tier infiziert hat, ist weiterhin unklar. "Wir haben in Österreich mehr als 900.000 Tests gemacht" und es seien nur zwei Fälle gefunden worden, so Pröll.
Auf dem Bergbauernhof wurde jedenfalls weder Tiermehl gefüttert noch gab es dort andere Risikofaktoren.
"Loch" in der Nahrungskette
Dass es angesichts der Grenze zu Deutschland möglicherweise aber in der Nahrungskette ein "Loch" gegeben habe und das der Grund für die Infektion sei, "nehme man sehr ernst", so der Bürgermeister der Gemeinde.
Der Vorarlberger Landesveterinär Erik Schmid äußerte die Vermutung, dass verunreinigtes Kraftfutter die wahrscheinlichste Ursache für die Infektion sei.
In Deutschland getestet
Das bereits im Mai verendete Tier war zur Weiterverwertung tot nach Deutschland verkauft worden, wo ein routinemäßig durchgeführter BSE-Test positiv ausfiel.
Der BSE-Verdacht wurde bereits am 17. Juni von den deutschen Behörden registriert. Die österreichischen Stellen wurden daraufhin informiert und weitere Tests durchgeführt.
Aus eigener Zucht
Bei dem betroffenen Betrieb handelt es sich um einen kleinen Bergbauernhof, der lediglich über sechs Rinder verfügte. Sie wurden zur weiteren Untersuchung getötet, der Hof wurde gesperrt. Die Tiere stammen allesamt aus eigener Zucht.
Krise für ganz Europa
Der Ausbruch von BSE hatte in Europa in den achtziger und neunziger Jahren Panik unter den Verbrauchern ausgelöst, da die Krankheit auch für Menschen lebensgefährlich sein kann.
Nach gängiger Theorie entstand BSE deshalb, weil Tierfutterhersteller in Großbritannien 1980 Schafskadaver zur Futterverarbeitung nicht mehr sorgsam sterilisiert hatten.
Tödliches Creutzfeld-Jakob-Syndrom
Nach derzeitigen Erkenntnissen kann sich der Mensch beim Konsum von BSE-verseuchtem Fleisch mit der Variante der tödlichen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) anstecken.
Allein in Großbritannien waren Zehntausende Rinder erkrankt, mehr als 100 Menschen starben an dem durch die Krankheit ausgelösten Creutzfeld-Jakob-Syndrom.
Erster Fall 2001
Österreichs erster und bisher einziger BSE-Fall war im Dezember 2001 - nahezu ein Jahr nach dem Beginn der flächendeckenden Schnelltests in Österreich - bekannt geworden. Es handelte sich um ein 70 Monate altes Fleckvieh.
Der betroffene Hof lag im Waldviertel. Alle Rinder aus dem Betrieb wurden aus Sicherheitsgründen getötet.
Umsatzeinbruch bei Rindfleisch
Für die heimischen Rinderzüchter waren die Folgen groß: 2002 brach das Exportvolumen bei Zuchtrindern von 12.000 auf 5.000 Tiere ein. Zahlreiche Länder führten Importverbote für österreichisches Fleisch ein. Auch die Nachfrage nach Rindfleisch auf dem heimischen Markt ging markant zurück.
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