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Geschrieben von Spider am 28.04.2005 um 12:17:
Airbus A380
Als der Airbus A380 nach knapp vier Flugstunden am Mittwoch auf der Piste des Flughafens von Toulouse aufsetzte, herrschte in der europäischen Luftfahrtindustrie Feierstimmung.
"Der Start war so leicht wie Fahrrad fahren", beschrieb Testpilot Jacques Rosay nach der Landung die Flugeigenschaften des Giganten.
Airbus-Chef zuversichtlich
Airbus-Chef Noel Forgeard gab sich schon rund eine Stunde nach dem Start siegessicher: "Das ist ein kollektiver Erfolg unserer 50.000 Mitarbeiter", sagte er in Toulouse. Die jüngsten Verkaufserfolge des US-Konkurrenten Boeing sieht Forgeard gelassen.
"Ich bin überzeugt, dass wir auch in diesem Duell eine sehr starke Rolle spielen werden", sagte er mit Blick auf die Konkurrenz zwischen der neuen Boeing 787 und dem neuen Airbus A350.
Auch Politiker jubeln
Auch Europas Politiker jubelten: Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Präsident Jacques Chirac haben den erfolgreichen Jungfernflug des Riesen-Airbus A380 als Erfolg für Europa gewürdigt.
Schröder nannte den Erstflug einen "großen Erfolg für die Innovationskraft europäischer Unternehmen". Es sei eine "Ingenieursleistung, die ihresgleichen sucht". "Dieses Beispiel zeigt zudem, dass wir besser sein können als andere. Ich kann nur hoffen, dass sich das auf andere Branchen ausdehnt", sagte der Kanzler.
"Ermutigung" für Europa
Chirac sprach nach dem Flug von einer Ermutigung für den weiteren Aufbau Europas. "Heute wurde in Toulouse-Blagnac eine neue Seite der Geschichte der Luftfahrt geschrieben. Das ist ein herrliches Ergebnis der industriellen Zusammenarbeit Europas und eine Ermutigung, auf diesem Weg des Aufbaus eines Europas der Innovation und des Fortschritts voranzuschreiten."
Die EU-Kommission bezeichnete den Erstflug als "europäische Erfolgsstory". Die Entwicklung des größten Passagierflugzeugs der Welt zeige, was Europa erreichen könne, wenn es in seine Kompetenz, in die Wissenschaft und in die Technologie investiere, erklärte Industriekommissar Günter Verheugen in Brüssel.
"Großer weißer Elefant"
"Wie ein großer weißer Elefant", so kommentierten Luftfahrtfans am Rand der Startbahn in Toulouse den Bilderbuchstart des 73 Meter langen Jets. Um 10.29 Uhr drückten die Testpiloten Claude Lelaie und Jacques Rosay die Schubhebel nach vorn und entfesselten die Kraft der Rolls-Royce-Triebwerke.
Rund 30 Sekunden beschleunigte der Vierstrahler auf der 3.500 Meter langen Startbahn. Nach 1.800 Metern hob der 421 Tonnen schwere Jet ab und stieg in den blauen Himmel über Südfrankreich. Exakt um 14.22 Uhr setzte die Maschine wieder auf der Landebahn auf.
Leiser Start
Schon beim Start wurde ein Vorteil des neuen Flugzeuges deutlich: Der Gigant raste extrem leise über die Piste - und übertönte nicht einmal den Beifall der Zuschauer. Freude und Begeisterung gab es auch in den deutschen Airbus-Werken. Dort verfolgten die Mitarbeiter auf Großbildleinwänden den Jungfernflug.
Mitarbeiter feiern
Rund 8.000 Mitarbeiter feierten in Hamburg in einer großen Ausstattungshalle. "Es gab wenige Momente in meiner Airbus-Laufbahn, die so bewegend waren", sagte der Geschäftsführer von Airbus Deutschland, Gerhard Puttfarcken. "Wir haben alle den Atem angehalten, dann gab es einen Riesenapplaus", beschrieb Werkleiter Jürgen Nuske die Stimmung im Airbus-Werk in Nordenham.
Volksfeststimmung auf dem Flughafen
Flugzeugfans aus ganz Europa hatten den Flughafen der südfranzösischen Stadt seit mehreren Tagen belagert und verfolgten jede Bewegung des Giganten. Viele Zaungäste übernachteten nahe der Flugwerft, um das Ereignis nicht zu verpassen. Zeitweise herrschte Volksfeststimmung.
Als die Besatzung mit den Testpiloten Claude Lelaie, Jacques Rosay, dem deutschen Ingenieur Manfred Birnfeld und drei weiteren Spezialisten um kurz nach 10.00 Uhr losrollte, winkten mehrere tausend Airbus- Mitarbeiter und Flugzeugfans auf dem Flughafen.
Härtetests folgen erst
Mit dem erfolgreichen Erstflug ist aber nur ein Etappensieg erreicht. In den kommenden Monaten stehen die entscheidenden Tests an, wenn die Piloten den Vierstrahler bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit prüfen. Dabei werden ganz bewusst Flugmanöver geflogen, die später im Liniendienst niemals auftreten sollen.
Praxistests ganz anderer Art stehen im Spätsommer auf dem Programm. Dann wird die Kabinenausstattung auf Herz und Nieren geprüft. Bei "Route Proving"-Flügen startet der neue Airbus mit Testpassagieren an Bord zu großen Flughäfen weltweit. Dann wird die Funktion von Klimaanlage, Küchen und Toiletten ausprobiert, ebenso die Abfertigung auf dem Flughafen.
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